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Pochoir - so nennen Fachleute die mit Schablonen an Wände gesprayten Bildmotive, die wie Schattenrisse wirken. Einst zur Propaganda eingesetzt, kann sich der Sprayer ohne Leistungsabfall ständig selbst reproduzieren - mit Kitsch, simplen Pictogrammen oder mit mehr oder weniger tiefschürfenden Botschaften. Das Buch verfolgt die Geschichte der Schablonenbilder, stellt Techniken und Künstler vor und ist eine profunde Fleißarbeit. Ob der künstlerische Output dies rechtfertigt, erscheint fragwürdig: zu viel Belangloses, zu viel Dümmliches, zu viel Zweifelhaftes. Der Querschnitt, den die Autoren versuchen, schwemmt viel Mittelmaß nach oben. Auch die Konzentration auf einzelne Künstler wäre wohl wenig aussichtsreich, wie das Beispiel Baumgärtel zeigt, der mit immer der gleichen Banane Kultureinrichtungen adeln will, tatsächlich den Kunstbetrieb aber nur langweilt. (3) (Bettina Scheurer)